ein besonderes „Wiesenreich“
Die Streuwiesen
Die extensive landwirtschaftliche Nutzung schuf eine Landschaft, die besonders artenreich ist – die Streuwiesen – ein besonderes „Wiesenreich“
Für die Zeller Bürgerschaft waren früher die Nass- und Moorwiesen der Zeller Möser die einzigen Flächen, aus denen sie Mähgut für die Einstreu in den Ställen holen konnten. Die aus dieser traditionellen Nutzung der Niedermoore entstandenen Streuwiesen wurden nicht gedüngt und nur einmal im Jahr im Herbst gemäht. Daher sind sie auch heute noch besonders artenreich an Wiesenblumen und Insekten.
Vorweide und späte Mahd
Um die Flächen optimal zu nutzen, weiden im Frühling Pferde und Rinder auf den Streuwiesen. In ihren Trittspuren finden Pflanzen wie die unscheinbare Nadelsumpfbinse, eine in Salzburg hoch gefährdete Pflanze, konkurrenzarme Keimplätze.
Wenn die Flächen erst spät im Herbst gemäht werden, können auch Pflanzen mit einer langen Entwicklungsdauer wie z.B. der Teufelsabbiss zur Blüte kommen. Die Samen vieler Pflanzenarten können nur bei späten Mähterminen fertig reifen und zur natürlichen Verjüngung beitragen. Boden brütende Vogelarten haben ausreichend Zeit um ihre Jungen unbeschadet großzuziehen.
Wertvolle Landschaft
Streuwiesen sind heute selten geworden in unserer Landschaft. Sie sind entweder trockengelegt, gedüngt und mehrfach gemäht oder die Nutzung wurde aufgegeben, wobei die Wiesen nach und nach verbuschen. Sowohl die mehrmalige Mahd als auch die gänzliche Nutzungsaufgabe bringt viele Pflanzenarten und Wiesenbrüter zum Verschwinden. Nur eine rücksichtsvolle, extensive landwirtschaftliche Nutzung und ein hoher Grundwasserstand gewährleisten den Erhalt der typischen Fauna und Flora der Streuwiesen.