größtes zusammenhängendes
Feuchtbiotop des Pinzgaus
Die Zeller Möser sind das größte zusammenhängende Feuchtbiotop des Pinzgaus.
Die Vielfalt der unterschiedlichen Biotope von Niedermoorwiesen hin zu Streuwiesen und Moorwäldchen machen das Zellersee Südufer zu einem wichtigen Refugium seltene Moor- und Feuchtwiesen-Pflanzen. Wir finden gefährdete Pflanzenarten, seltene Orchideen und ein Mosaik an Vegetationstypen, die eine Vielfalt der Tierarten nach sich zieht. Das Gebiet hat hohen Erholungswert inmitten einer prachtvollen Hochgebirgskulisse und Seenlandschaft. Im Vorfeld des Nationalparks Hohe Tauern ist es das wichtigste Feuchtgebiet im Pinzgau.
Die Vegetationskartierung unterscheidet vier große Bereiche:
Die Wiesen zwischen Seeufer und Thomas Bernhard-Weg, teilweise bis zum Otto-Wittschier-Weg, sind einerseits ausgesprochen nasse Großseggenrieder und andererseits vergleichsweise trockenere Flachmoore. Diese Flächen werden im Frühjahr von Norikern und später einigen Kühen beweidet. Sehr nasse Flächen bleiben ungenutzt.
Wir finden hier das Steifseggenried (Caricetum elatae) mit österreichweit bedeutenden Vorkommen von Wasserschierling (Cicuta virosa). Daneben wächst Zungen-Hahnenfuß (Ranunculus lingua) und Wasserpflanzen wie Tannenwedel (Hippuris vulgaris) und Wasserschlauch (Utricularia australis). Im Uferbereich und im Nordwesten steht Schilfröhricht (Phragmitetum australis). Die Flachmoore zählen zum Braunseggen-Niedermoor (Caricetum fuscae).
Im mittleren Bereich des Gebiets finden wir ein Mosaik aus verschiedenen, extensiv genutzten Wiesen. Dazwischen sind Gebüsche, Baumgrubben, Gräben, die eine Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen darstellen.
Wir sehen hier Nasswiesen wie etwa die Kohldistelwiese oder Braunseggen-Niedermoore mit eingesprenkelten Hochmoor-Pflanzen. Das Schwadenröhricht ist eine seltene Besonderheit wie auch das Fadenseggenried. Grauweiden-Gebüsche, Galeriewälder mit der nässetoleranten Schwarzerle und Schwarzerlen-Moorbirken-Bruchwälder unterteilen diese reich strukturierte Landschaft.
Manche dieser Wiesen werden durch die intensivere Nutzung bereits zu Goldhaferwiesen. Aber auch hier finden sich noch viele Blumen.
Im Süden sind die Wiesen flach und kaum unterteilt. Hier am Südende des Schutzgebiets laufen die drei Kanäle (Großer und Kleiner Seekanal wie Porschekanal) zusammen. Entlang der Gräben und Kanäle stehen Gehölzgruppen. Die blumenreichen Goldhaferwiesen werden traditionell zweimal jährlich gemäht. Mittlerweile aber wird regelmäßig dreimal pro Jahr gemäht. wodurch sich artenärmere Löwenzahnwiesen ausbilden. In feuchten Senken treten inselartig Großseggenrieder oder aber auch Schwadenröhricht auf.
Der jenseits der Thumersbacher Landesstraße anschließende Hangbereich liegt zwar großteils außerhalb des Schutzgebietes. Er hat aber durch seine Struktur eine wichtige ökologische Funktion. Kleinteilig wechseln Mähwiesen, Weiden, Hofstellen, Streuobstwiesen, Mischwälder und feuchte Gräben ab. Oberhalb ab etwa 900 m ist geschlossener Wald.
Zahlreiche Amphibien wandern regelmäßig zwischen dem Hang im Osten und dem kleinräumigen Gewässernetz südlich des Zeller Sees hin und her.